Liberation Routes – Erinnerungslandschaft Fruška Gora, Serbien

In 2024, during a German-Serbian youth exchange, sites in Serbia’s Fruška Gora National Park connected to Nazi crimes, World War II, and the resistance were identified and documented. The project’s aim was to collaborate with young people to map these locations, contextualize them, and subsequently develop several hiking and cycling routes, enabling active engagement with history within the physical landscape. As a result, a hiking guide with an overview map was published, and GPS trails of the routes were made available on outdoor apps, allowing for self-guided exploration of these historical routes.

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Bei einer deutsch-serbischen Jugendbegegnung im Jahr 2024 wurden im serbischen Nationalpark Fruška Gora Orte der nationalsozialistischen Verbrechen, des Zweiten Weltkrieges und des Widerstandes identifiziert und dokumentiert. Die Idee des Projektes war es, gemeinsam mit jungen Menschen ein Mapping dieser Orte durchzuführen, die Orte zu kontextualisieren und anschließend mehrere Wander- und Fahrradrouten zu entwickeln, um ein aktives Erleben der Geschichte im topografischen Raum zu ermöglichen. Im Ergebnis wurde ein Wanderführer mit Übersichtskarte gedruckt als auch GPS-Trails unserer Touren in Outdoor-Apps veröffentlicht, um die historischen Routen selbstständig zu erleben.

Projektfahrt nach Serbien 27.04.2024-04.05.2024

Eindrücke von der Begegnung in Serbien, April/Mai 2024 – Teil 1, Fotos: Olena Vorobiova:

 

Unsere Projektfahrt nach Serbien, war eine inspirierende Mischung aus kulturellem Austausch, fachlichen Inputs und wertvollen gemeinsamen Momenten, die im Endergebnis tolle Resultate hervorgebracht hat.

Am 27. April 2024 begann die Reise mit der Ankunft und einem entspannten Ausflug zur Festung Petrovaradin, die majestätisch über der Donau gegenüber von Novi Sad thront. Die Donau bildete im Zweiten Weltkrieg die Grenze zwischen den von Ungarn okkupierten Teil der Vojvodina mit Novi Sad und dem zum faschistischen “Unabhängigen Staat Kroatien (NDH)” zugeschlagenen Teil mit dem Nationalpark Fruška Gora. Beide Teile waren eng mit dem NS-Regime verbunden.

Nachdem alle Teilnehmer:innen eingetroffen waren, startete das Projekt am folgenden Tag mit einer Begrüßung, einer Vorstellungsrunde, der Programmplanung und einem ersten Arbeitstreffen. Im Mittelpunkt standen Präsentationen und Impulse zu Themen wie Kartentypen, Best-Practice-Beispielen ähnlicher historischer Projekte und möglichen Gestaltungsarten.

Der Nachmittag wurde durch eine Stadtführung in Sremski Karlovci aufgelockert, der Stadt, die uns für die nächsten Tage beherbergen sollte. In der historisch bedeutsamen Kleinstadt konnten wir bereits viele Orte besichtigen, die für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, des faschistischen Terrors und des Widerstands von Relevanz sind.

Am nächsten Tag ging es endlich in den Nationalpark Fruška Gora: Wir erkundeten das bewaldete Mittelgebirge bei einer Ganztageswanderung, die von historischen Inputs und dem Kartieren historischer Orte begleitet wurde. Am darauffolgenden Tag setzten wir die Exkursion mit einem Bus fort, um weiter entfernte Orte zu kartieren und in ihren historischen Kontext einzuordnen.

Am 1. Mai folgte eine Stadtführung in Novi Sad mit dem thematischen Schwerpunkt auf der Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie ein Besuch im Museum Vojvodina, wo ein Teil der Dauerausstellung dieser Epoche gewidmet ist.

Tags darauf stand ein Tagesausflug nach Belgrad auf dem Programm. Dort erkundeten wir das Stadtzentrum und die Umgebung im Rahmen einer Stadtführung zu Fuß und einer Fahrradtour. Die Stadt an der Donau und Sava wurde im Laufe ihrer Geschichte 44 mal zerstört – so auch durch einen deutschen Luftangriff im April 1941, der Tausende Opfer forderte und die Hälfte der Gebäude zerstörte.

Den Abschluss der Projektwoche bildete am 3. Mai ein Arbeitstreffen und die Abschlusspräsentation im alternativen Kulturzentrum CK13 in Novi Sad. Dabei wurden die bisherigen Zwischenergebnisse sowie die nächsten Arbeitsschritte präsentiert und diskutiert.

Am 4. Mai traten wir schließlich die Heimreise an. Die Woche war geprägt von spannenden Entdeckungen, produktiver Zusammenarbeit und wertvollen gemeinsamen Erfahrungen.

In den nächsten Wochen und Monaten wurde intensiv weitergearbeitet und zwei Wander- und zwei Fahrradrouten entwickelt, die Orte des NS-Terrors und des Widerstandes mit einander verbinden.

Daraus wurde ein über 200 Seiten starker, zweisprachiger Reiseführer in Buchform (Englisch/Serbisch) mit großer Übersichtskarte gestaltet sowie Profile bei Outdoor-Apps angelegt, wo unsere Routen als GPS-Trails verfügbar sind.

 

Eindrücke von der Begegnung in Serbien, April/Mai 2024 – Teil 2, Fotos: Olena Vorobiova:

 

Projektergebnisse

 

Liberation Routes Profil bei Komoot:

Liberations Routes Komoot

 

Liberation Routes Profil bei WikiLoc:

Liberation Routes WikiLoc

 

 

 

Projekt-Trailer:

 

 

Das Projekt wird von der Stiftung EVZ und dem Auswärtigen Amt im Rahmen des Programms JUGEND erinnert gefördert. Des Weiteren wurde die Begegnung gefördert vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg aus dem Landesjugendplan sowie aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.